Newsletter: Battlefield 6 rettet Franchise | Spieler kaufen weniger Games
📌 BF 6 - Ein historisches Franchise gerettet? Drei Gründe die dafür sprechen
📌 Debatte: Gamer kaufen durchschnittlich nur 2 Spiele im Jahr.
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📌 BF 6 - Ein historisches Franchise gerettet? Drei Gründe die dafür sprechen
Battlefield 6 rettet ein Franchise aus dem sicher geglaubten Ende. Vergleicht man den Launch von Battlefield 2042 (BF2042) mit dem von Battlefield 6 (BF6), befinden sich Welten dazwischen. Aber woran kann man das festmachen? Hier sind drei Gründe, die dafür sprechen:
Grund 1: Die Spielerzahlen:
Auch wenn ich Spielerzahlen auf Steam skeptisch gegenüberstehe, bieten sie trotzdem einen guten Ansatzpunkt, um herauszufinden, wie ein Spiel performt. BF6 hatte einen Peak von 747.440 Spielern. BF2042 hingegen einen von 107.376. BF6 übertrifft somit den Launch des Vorgängers um fast das Siebenfache. Aber damit nicht genug. BF6 schlägt mit diesen Zahlen auch den Konkurrenten Call of Duty, der einen Peak von 491.670 Spielern besitzt.
Diese Zahlen, besonders im Vergleich, lassen die Interpretation zu: Battlefield 6 war das Spiel, auf das viele Spieler gewartet haben. Das Spiel schlägt seinen Vorgänger gnadenlos und übertrumpft dazu seinen Konkurrenten auf derselben Plattform. Natürlich sind das Steam-Zahlen und decken nicht alle Plattformen ab, dennoch ist es ein belastbarer Indiz für den Erfolg. Allerdings sind Spielerzahlen nicht der einzige Grund:
Grund 2: Die Reviews:
Reviews sind an und für sich immer ein Spiegel der Stimmung und der Debatte. Sie helfen, ein Abbild zu bekommen, wie ein Spiel bei den besonders passionierten Gamern ankommt. BF6 steigt zu seinem Launch mit einem positiven Steam-Rating von 75,17 % ein bei 62.000 Reviews. Ein annehmbares Ergebnis, mit noch Luft nach oben. Aber wie sehen die beiden anderen Titel BF 2042 und CoD aus? Denn hier wird das Bild um einiges deutlicher für BF6.
Nimmt man zuerst den Vorgänger BF2042, muss man sich hierbei im Klaren sein: Das Spiel war ein mediales und spielerisches Fiasko. Das schlägt sich in den Reviews nieder, nur 46,64 % der 320.000 Reviews waren positiv. BF2042 konnte, wie auch bei den Spielerzahlen, nicht sonderlich überzeugen. Die Reviews untermauern diese Einschätzung. In Kombination wird deutlich: Dieses Spiel wurde abgelehnt.
Schaut man auf die Konkurrenz Call of Duty, sieht es hier jedoch nicht anders aus. Das CoD-Franchise erreicht bei 739.000 Bewertungen nur eine positive Quote von 58,54 %. Das ist zwar stärker als BF 2042, liegt jedoch weit hinter dem von BF6. Gepaart mit den Spielerzahlen zeigt sich ein gemischtes Bild. CoD hat eine große Base, ja, aber wirklich zufrieden sind sie nicht.
Was sagen uns diese Zahlen? Zum einen unterstreichen sie das, was die Spielerzahlen uns bereits gesagt haben: BF6 ist ein Spiel, das gewollt wird und das die passioniertesten Spieler überzeugen kann. Im Vergleich zum Vorgänger und der Konkurrenz fällt die Community ein klares und positives Urteil für BF6.
Grund 3: Content Creators multiplizieren diese Effekte
Die Zahlen auf Steam sprechen eine Sprache; jetzt geht es um das Gericht der Öffentlichkeit. Vergleicht man BF6 mit dem Vorgänger und der Konkurrenz, wird hier ein Muster sehr deutlich: BF6 schafft es, die großen Kritiker für sich zu gewinnen und baut auf einem positiven Momentum auf. Wie auch zuvor bietet sich hier ein Vergleich an:
Wer verstehen will, wie BF 2042 wahrgenommen wurde, der braucht hierfür nur das Video von Big Boss anzuschauen: „BattleFailed 2042“. Dieses Video demonstriert in sehr deutlicher Form, warum BF 2042 die Zahlen und die Reviews erhalten hat, die es bekommen hat.
Wirft man einen Blick auf die Konkurrenz, reicht es hierfür, den Trailer zum neuen Call of Duty: Black Ops 7 anzuschauen. Die Kommentare und die Kritik auf die Ankündigung und die Trailer sind teilweise vernichtend.
Im Vergleich dazu fällt die Stimmung zu BF6 weitaus positiver aus. Am treffendsten beschreibt es Act Man in einem Posting:
"4 Years ago I called Battlefield 2042 the worst FPS Multiplayer game I had ever played in my life. Battlefield 6 is a MASSIVE accomplishment because it successfully recovered from one of the biggest butt-fumbles of all time.
We have never been more back."
Fazit: Battlefield 6 schaffte das, woran keiner glaubte:
Wir haben uns jetzt mit großen Zahlen und passionierten Gamern die Grundlage geschaffen, um das große Bild zu sehen: BF6 hat das geschafft, woran wenige zu Beginn geglaubt haben: das Franchise wiederzubeleben. Die Frage wird nur sein: Kann BF6 das
Momentum halten? Diese Aufgabe liegt nun bei EA, denn die Community hat ihren Teil der Arbeit erfüllt.
Quellen:
📌 Debatte: Gamer kaufen durchschnittlich nur 2 Spiele im Jahr - ein Problem?
In der letzten Woche herrschte eine interessante Debatte unter den Games-Industry-Analysten. Der Auslöser war folgende Aussage: Der durchschnittliche Gamer in den USA kauft nur zwei Spiele pro Jahr. Für die Games-Industry ist das alarmierend. Das Angebot ist gigantisch, doch die Nachfrage der Gamer scheint nicht mitzuwachsen. Die alte Rechnung geht nicht mehr auf: Was ist hier los?
Die Meldung klingt auf den ersten Blick dubios. Dabei ist diese Meldung an und für sich nicht neu, sondern beschreibt einen Zustand der Games-Industry, der bereits seit Längerem anhält. Es gibt zu viele Spiele für zu wenig Gamer, die diese dann auch kaufen würden. Aber warum ist das so? Die Antwort liegt in Service- und Free-to-Play-Games. Spiele werden nicht mehr gekauft, sondern sind ein Service.
Games-as-a-Service: Dieser Begriff beschreibt eine Art von Spiel, das oftmals als „Free-to-Play“-Spiel beworben wird und kontinuierlich erweitert und verbessert wird. Diese Spiele sind kostenlos und bieten deshalb einen großen Vorteil gegenüber dem Verkaufsmodell: Der Spieler hat keine Hürden: Er muss nichts bezahlen.
Das hat mehrere Vorteile. Der Spieler kann, wann immer er es möchte, seinen Freunden oder Communities beitreten, ohne dass ihm ein finanzieller Schaden entsteht. Ein weiterer Vorteil für den Spieler ist: Anders als bei Spielen, die gekauft werden müssen, gibt es hier nicht das Gefühl, einen schlechten Kauf getätigt zu haben, wenn das Spiel doch nicht überzeugt. Die Entscheidung, ob also ein Spiel es „wert ist“, wird ganz dem Spieler überlassen.
Spiele, die dagegen 60€, 70€ oder 80€ verlangen, können gegenüber diesen Argumenten selten bestehen. Die Preise wirken dann besonders als Hürde, wenn viele Spieler mit Titeln in dieser Preisspanne schlechte Erfahrungen gemacht haben, das Gefühl hatten, nicht die angemessene Unterhaltung bekommen zu haben, oder denen die Preise schlicht und ergreifend zu hoch sind.
Aber weshalb ist das denn jetzt so besonders? In der Vergangenheit gab es ebenfalls F2P-Games. Warum wirkt sich das heute auf die Verkäufe aus? Hier spielen drei Entwicklungen hinein. Die erste ist: F2P-Games sind oftmals Multiplayer-Games, und F2P-Games binden immense Communities an sich, und das Dritte ist: F2P-Games sind qualitativ besser geworden. Diese Punkte möchte ich einmal erläutern:
Der erste Punkt speist sich aus der Entwicklung von Spielen wie LoL, Dota, CS2, Valorant, Warzone oder Fortnite. Diese Spiele sind mit die größten Games der Welt und bilden das Fundament des Online-Multiplayers. Jedes Spiel hat eine Sache, die sie verbindet: Sie sind F2P. Wer also die größten Multiplayer der Gegenwart spielen möchte, kommt nicht umhin, diese Spiele zu spielen.
Der zweite Punkt ist eine Verflechtung mit den Eigenschaften der menschlichen Psyche. F2P-Games sind kostenlos, ja, aber sie haben Verkäufe im Spiel. Wenn ich also im F2P-Game etwas kaufe, falle ich unweigerlich in die Verlustaversion: „Ich habe jetzt hier was investiert, wenn ich was anderes kaufe, verliere ich es.“ Dieser Effekt stapelt sich über die Jahre, weil Zeit dazu ebenfalls mitgezählt wird. Ein anderes Spiel zu kaufen, oder zu spielen, löst genau diese Sorge aus.
Hinzu kommt das Soziale: Über die großen Multiplayer finden sich Gruppen, Freunde und Emotionen. Das Spiel ist ein sozialer Anker, ein Treffpunkt und Gesprächsthema. Deswegen kehrt man ungern einem Spiel den Rücken, wenn man sich emotional an dieses Spiel bindet. Ein Effekt, der eher unbewusst auftritt, jedoch den F2P-Games immens in die Karten spielt.
Punkt 3: F2P-Games sind qualitativ ebenbürtig und technologisch ausgereift. Spiele wie Genshin, Star Rail oder Zenless Zone Zero zeigen auf der anderen Seite: Story, Atmosphäre und Immersion müssen keine 70 € kosten. Die Zeiten, in denen F2P-Games eher belächelt wurden, sind dahin gehend lange vorbei.
Weiter sind F2P-Games in ihren Methoden der Monetarisierung ausgereift. Hierbei nutzen sie ihren Vorteil der geringen Hürde und versuchen, den Spieler subtiler dazu zu bringen, Geld auszugeben. Es ist nicht auszuschließen, dass viele F2P-Spieler für ihre eigentlich „kostenlosen“ Spiele mehr ausgeben als für einen Vollpreistitel. Etwas, was in dieser Debatte und der Aussage übersehen wird. Diese Entwicklung verlagert im Grunde genommen nur die Relevanz der Verkäufe.
Fazit:
Also, weshalb kaufen sich viele Gamer heutzutage keine Games mehr? Weil die Alternative, F2P-Games, in den letzten Jahren erheblich an Attraktivität gewonnen hat. Sie bieten die größten Communities mit den geringsten Hürden zum Einstieg. Sie liefern Erfahrungen und Stories, ohne das Risiko eines Fehlkaufes zu bieten, und sie sind modern, handlich und ausgereift. Weshalb also kaufen, wenn der Markt einem ein (vermeintlich) kostenloses Angebot macht - das Geld kommt, nur eben anders.
Quellen:
Ich hoffe, du bist jetzt bestens informiert und bereit für die kommende Woche.
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